Hast du die Vorzüge von selbstgemachtem Leinsamengel für deine Locken entdeckt? Und jetzt findest du kein haltbares Leinsamengel für den Urlaub oder daheim, das du kaufen kannst? Tja, du bist nicht allein.
Eines kann ich dir gleich sagen. Noch gibt es kein Produkt zu kaufen, das Leinsamengel ersetzen kann. Aber ich habe auch positive Nachrichten: Ein anderes Gel leistet im Urlaub dennoch gute Dienste.
Weißt du nicht, wie es hergestellt wird und warum es so toll ist? Lies auch dafür einfach weiter.
Das erwartet dich in diesem Blog
Wie mache ich Leinsamengel selbst?
Das Rezept ist einfach und dauert nicht lange: 30 g ganze Leinsamen werden in 250 ml Wasser etwa 3-4 Minuten gekocht. Fertig ist es, wenn die Flüssigkeit Fäden zieht. Danach muss das Ganze mit einem normalen Sieb abgesiebt werden.
Bis hierhin ist es ganz einfach. Aber jetzt beginnt das Problem.
Wie lange hält Leinsamengel?
Das Gel ist sowohl gekühlt als auch ungekühlt nur kurz haltbar. Man müsste es vor jeder Haarwäsche neu herstellen.
Deshalb fülle ich das Gel gleich in eine Eiswürfelform und friere es ein. Die fertigen Leinsamengel-Eiswürfel kommen dann noch in einen Gefrierbeutel.
Pro Haarwaschtag brauche ich etwa 2-3 Eiswürfel, was ungefähr 35-50 ml entspricht.
Es ist eine kostengünstige, natürliche und nachhaltige Lösung für zu Hause, wenn auch etwas umständlich. Auf Reisen hilft es einem allerdings nicht weiter.
Was sind die Vorteile von reinem Leinsamengel?
Für das Styling zu Hause benutze ich persönlich ausschließlich die selbst gemachte Variante. Ich habe verschiedene Produkte ausprobiert und kombiniert – ganz nach den Empfehlungen vieler Influencer der Curly-Girl-Methode.
Für mich hat nichts davon geklappt. Deshalb verwende ich allgemein nur eine Handvoll Produkte. Welche das sind und warum, kannst du in meinem Blog nachlesen.
Beim Styling ist aber das Leinsamengel mein absoluter Favorit mit etlichen Vorteilen:
Spendet Feuchtigkeit
Leinsamen sind reich an Nährstoffen wie ungesättigten Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien. Diese versorgen Locken und Wellen mit viel Feuchtigkeit und helfen zuverlässig, Spliss vorzubeugen.
Günstig
Ein halbes Kilo ganze Leinsamen in Bioqualität kostet in der Drogerie weniger als 2 €. Damit kannst du über 3 ½ Liter Leinsamengel herstellen. Selbst wenn du pro Haarwäsche 50 ml benötigst, reicht das für etwa 70 Haarwäschen.
Guter Halt
In der Vergangenheit habe ich oft gelesen, dass es keinen Halt bieten würde. Das kann ich jedoch keinesfalls bestätigen – und ich habe welliges Haar, das bekanntlich den meisten Halt braucht.
Perfekter Gel Cast
Ein Cast ist der feste, klare Film, der die Feuchtigkeit beim Trocknen im Haar einschließt, vor Frizz schützt und Halt verleiht. In der Curly-Girl-Community ist er sehr beliebt! Am Ende musst du den Cast nur noch auskneten, und schon hast du glänzende Locken.
Natürlich
In der selbst gemachten Variante ist nichts als Wasser und Leinsamen enthalten. Wenn man das Leinsamengel aber kauft, sieht das meistens anders aus. Dazu weiter unten mehr.
Kann man nicht überdosieren
Noch so ein unschlagbarer Vorteil. Man kann nicht zu viel erwischen. Wem das mit herkömmlichen Gelen schon passiert ist, der weiß, wie nervig das ist. Der Waschtag war praktisch umsonst und man könnte von vorne anfangen.
Warum ist es so schwer, Leinsamengel zu finden, das man kaufen kann?
Leinsamengel kann man aktuell kaufen, aber es ist weder rein noch echt.
Alle enthalten Konservierungsmittel. Das wäre an sich nicht weiter schlimm und ist sogar notwendig. Denn es liegt auf der Hand, dass naturbelassenes Gel verdirbt.
Aber das größere Problem sind die ganzen anderen Zusätze wie etwa:
- Aloe Vera
- Glycerin
- Diverse Öle
- Zugesetzte Proteine
- In einigen Produkten ist lediglich Leinsamenextrakt enthalten
Diese können das Haar beschweren und zu Build-up führen, was auf Dauer nicht ideal ist. Aber für den Urlaub kann man ruhig mal einen Kompromiss eingehen.
Welche akzeptablen Alternativen zu Leinsamengel gibt es aktuell zu kaufen?
Ich habe nicht alle durchgetestet, das kann ich gleich sagen😊. Bei mir waren es folgende 3 Produkte:
🛑Bouclème-Curl Defining Gel: Das hat mir die Haare leider ausgetrocknet. Keine Spur von feuchtigkeitsspendender Wirkung. Ich habe es noch weitere Mal verwendet, aber das Ergebnis war dasselbe. Wer es selbst probieren möchte, kann es hier bestellen.
🛑Cantu-Flexible Hold Gel: Dieses Gel hat meine Haare wiederum sehr beschwert, obwohl ich nicht viel verwendet habe. Aber es enthält nur das aus den Leinsamen gewonnene Öl und kein Leinsamengel. Das kannst du ebenso auf Amazon kaufen.
✅Old Spirits Naturals-Echtes Leinsamengel:
Das hat mich als einziges überzeugt. Der Duft ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig und es ist sehr flüssig, aber es bildet einen schönen Gel-Cast.
Es sollte jedoch sparsam angewendet werden, da die vielen Zusätze sonst dazu führen können, dass deine Locken strähnig wirken.
Für einen optimalen Cast sollte es nur nach dem Trockenkneten (Microplopping) vorsichtig und sparsam aufgetragen werden.
Fazit: Leinsamengel zu kaufen ist aktuell eine schwache Kompromisslösung
Reines, selbst gemachtes Leinsamengel ist einfach das perfekte Styling Produkt für lockiges und welliges Haar. Es bildet einen hervorragenden Gel Cast, der deine Locken vor Frizz schützt. Wenn es dir nichts ausmacht, dir die Arbeit zu machen, dann kannst du dich über zahlreiche Vorteile freuen.
Wenn dir das zu aufwendig ist oder du etwas für den Urlaub suchst, brauchst du ein haltbares Gel. Leider gibt es noch kein Produkt, das genauso wie das Original funktioniert. Daher bleibt dir nichts anderes übrig, als verschiedene Leinsamengele zu kaufen und sie mühsam auszuprobieren.
Ich habe für mich das Old Spirits Naturals-Echtes Leinsamengel als Kompromisslösung für den Urlaub gefunden. Das kann ich guten Gewissens weiterempfehlen.